Der Umgang mit dem Paradoxen: Varianten der Diskursivierung elusiven Wissens in poetischen und expositorischen Texten in der Iberoromania der Frühen Neuzeit
Unterprojekt von Sarah Fallert
In diesem Unterprojekt werden Versuche einer Konzeptualisierung elusiven Wissens im ästhetischen Diskurs des 18. Jahrhunderts im iberoromanischen Sprachraum untersucht. Daneben sollen aber auch bestimmte Autoren oder kunsttheoretische Diskurse des 17. Jahrhunderts (etwa Gracián und seine Theorie des „despejo“ oder das barocke Konzept des „equívoco“) in den Blick genommen werden, sofern sie sich als Folie oder Kontrast zum ästhetischen Programm der Aufklärung als relevant erweisen. Den primären Untersuchungsgegenstand der vergleichenden Analyse bilden sowohl poetische als auch expositorische Texte, anhand deren Gegenüberstellung Fragen nach dem diskursspezifischen Umgang mit einem elusiven Wissen in den Fokus rücken (z.B. bei Feijoo). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Überlagerungen unterschiedlicher Kategorien wie gracia, donaire, manera oder des no sé qué – einem ‚Platzhalterbegriff‘ für das Unbenennbare, Unbegreifliche, der u.a. von Feijoo theoretisiert wird – sowie auf dem Spannungsverhältnis zwischen Natur und Kunst (in Spanien u.a. bei Palomino, Feijoo, Nasarre, Erauso y Zavaleta, Mengs).