Die Projektbereiche des Sonderforschungsbereichs mitsamt Informationsinfrastruktur-, Gast- und Transferprojekten
Die drei Projektbereiche leiten sich aus dem Begriff der Episteme her, der so gefasst ist, dass Wissen stets Gegenstand von Aushandlungsprozessen ist, in denen Kenntnisse und Erkenntnisse gesichert, anerkannt, systematisiert, organisiert und autorisiert, aber auch ebenso destabilisiert, substituiert oder verabschiedet werden können.
Damit in Zusammenhang stehen spezifische Begründungsleistungen und Geltungsansprüche, wobei deren Vollzug insofern besondere Bedeutung zukommt, als sich hier Veränderungsdynamiken abzeichnen können. Das Spektrum der Begründungsleistungen wird dabei so weit gefasst, dass unterschiedliche mediale Konfigurationen berücksichtigt werden können:
Der Geltungsstatus von Wissen kann auf sprachlicher Ebene assertorisch-argumentativ abgesichert werden – Projekte, die sich dominant solchen Wissenstypen widmen, haben sich im Projektbereich A „Sagen“ zusammengeschlossen. Hinzu treten Begründungsleistungen, die visualisierend-demonstrativ gefasst sind und auf einen je spezifischen Typ von (teilweise nicht diskursivierbarer) Anschauung abzielen (Projektbereich B „Zeigen“). Schließlich untersuchen wir solche Wissensformen, die ihre Legitimation durch performative Akte erhalten und/oder durch sozio-kulturelle und institutionelle Durchsetzung (Projektbereich C „Handeln“).
Das gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgeführte Informationsinfrastrukturprojekt erprobt in Zusammenarbeit mit dem an der Technischen Universität Darmstadt angesiedelten Gastprojekt Formen der Zusammenarbeit zwischen den Geisteswissenschaften mit Forschungsfokus auf vormodernen Kulturen und der Informatik.
In der ersten Förderphase hat der Sonderforschungsbereich in Kooperation mit dem Museum für Islamische Kunst in Berlin das Transferprojekt „Objects in Transfer“ durchgeführt, an welches das für die zweite Förderphase konzipierte Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit mit neuem Radius anknüpft.