Examining multilinguality and multiscriptuality in the lexical tradition at Hattusha
Unterprojekt von Prof. Dr. Jörg Klinger und Kaira Boddy
In diesem Unterprojekt soll das implizite linguistische Wissen in den lexikalischen Listen aus Hattusa und den zeitgleichen benachbarten Zentren Ugarit und Emar rekonstruiert werden. Aufgrund der zentralen Rolle, die diese Listen in der Wissensgenerierung und –vermittlung spielten, hoffen wir, ihre epistemischen Relevanz für eine weiter gefasste mesopotamische Wissensgeschichte nachvollziehen zu können. Wir konzentrieren uns dabei auf Phonem/Graphem-Relationen, Syllabare, Orthographie, Verschriftungskonventionen (Gebrauch von Sumero- und Akkadogrammen), jeweils in diachroner und regionaler Perspektive. Außerdem werden diese Phänomene auch in Hinblick auf ihr Verhältnis zu explizit sprachlichem Wissen sowie dessen Anwendung in der multisprachlichen Überlieferung von Bi-und Trilinguen untersucht. Mit seinem umfassenden Inventar an Texten in acht verschiedenen Sprachen, die genetisch wie typologisch teilweise erheblich differenzieren, bieten vor allem die hethitischen Archive aus Hattusa ein ideales Quellenkorpus.