Formen physiognomischen und pathognomischen Experimentierens in Leonardo da Vincis Zeichnungen
Unterprojekt von Dr. Fabiana Cazzola
Die sog. „Grotesken Köpfe“ und andere Profilskizzen von Leonardo da Vinci rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit, um Formen von „bildlichem Wissen von“ zu analysieren. Das Projekt geht einerseits auf den repräsentierten bildlich-visuellen Gefühlsausdruck bzw. auf den durch Mimik und Körper dargestellten Affekt ein und andererseits auf die medienspezifische Präsenz des Bildes. Letztere soll anhand des Verfahrens der Zeichnung und am Beispiel der Linie, wie es in diesem Zusammenhang naheliegt, aufgezeigt werden. Dem Verhältnis von ästhetischer Evidenz, Linie(n) und Wissen wird nachgegangen, wobei die in einem komplexen Verschränkungszusammenhang stehenden affektiven und epistemischen Dimensionen der Darstellung maßgeblich durch die ästhetische Evidenzerzeugung der Linie(n) generiert werden. Die Linie wird somit zu einer genuinen Form bildlichen Wissens. Das Hauptinteresse des Unterprojektes gilt dem zeichnerischen Experimentieren bei der Wiedergabe der Affekte als Moment der visuellen Erkenntnis.