Aristoteles’ Rhetorik und ihre Kontexte
Unterprojekt von Prof. Dr. Gyburg Uhlmann
Gegenstand des Unterprojekts ist der unter dem Namen „Rhetorik“ im Corpus Aristotelicum überlieferte rhetoriktheoretische Text des Aristoteles in drei Büchern. Untersucht werden soll, wie in den bildungspolitischen Debatten des 4. Jh.s v. Chr. ein Austausch und Diskussionsprozess zwischen Aristoteles und anderen zeitgenössischen Akteuren dieser Diskurse wie Isokrates und Platon, aber auch früheren Theoretikern wie z.B: Gorgias von Leontinoi sozusagen in einem gedanklichen Diskussionsraum jenseits zeitlicher und räumlicher Grenzen stattfindet. Dafür wird das Instrumentarium fruchtbar gemacht, das der SFB 980 Episteme in Bewegung zur Verfügung stellt. Ziel der Untersuchung dieser Pragmatie ist es, gemeinsam mit den Untersuchungen zur „Politik“ in dem Unterprojekt von Christian Vogel, Momenta wissensoikonomischer Prozesse, d.h. Impulse, die Veränderungen bewirken oder den Austausch beschleunigen oder verlangsamen, zu identifizieren und dadurch ein Narrativ aristotelischer Traditionsbildung im 4. Jh. weiter auszudifferenzieren, welches das Teilprojekt A 04 bisher für andere Modi von Wissensbewegungen in der aristotelischen Spätantike erfolgreich beschrieben und analysiert hat.