Veranstaltungen
des Teilprojekts A04 "Prozesse der Traditionsbildung bei Aristoteles", Leitung: Prof. Dr. Gyburg Uhlmann
27.–29.06.2019
(Nicht)Wissen – Dynamiken der Negation in vormodernen Kulturen
7. Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs 980 "Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit"
Ausgehend von der Beobachtung, dass Episteme auch und gerade dort in Bewegung ist, wo Wissen unbestimmt bleibt oder im Akt der Vermittlung abgelehnt, verkannt oder ausgeblendet wird, fokussierte die Jahrestagung 2019 das Verhältnis von Wissen, Transfer und Negation in europäischen und nicht-europäischen Kulturen der Vormoderne.
16.01.2018
Kathegemon: der philosophische Lehrer als göttliche Figur im späten Neuplatonismus
Gastvortrag von Prof. Dr. Christian Tornau (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Der Vortrag befasste sich mit dem Kathegemon, dem philosophischen Lehrer als göttlicher Figur im späten Neuplatonismus. Zentrale Aspekte des Themas wie die religiöse Aufladung des Lehrer-Schüler-Verhältnisses wurden in dem Vortrag ebenso reflektiert wie die Traditionslinien und Bezüge zu Platon, dem Mittelplatonismus und Epikureismus.
24.–28.07.2017
Moral und Lust – Über die Begründung der Ethik in einer Kultur des Gefühls bei Aristoteles
Forschungsseminar von Prof. Dr. Arbogast Schmitt
Die Überzeugung, dass moralisches Handeln zuerst ein 'Handeln zugunsten anderer' sein müsse, hat trotz der allgemeinen Skepsis über das, was überhaupt Moral sein soll, breite Zustimmung. Moral verbindet man mit der Erfüllung von Imperativen und Pflichten. In deutlichem Unterschied dazu bestimmte Aristoteles Moral als den Bereich von Lust und Unlust.
21.06.2017
Aristotle and the Argument of Physics I
Vortrag von Prof. Dr. Andrea Falcon (Concordia University, Montreal)
18.–19.05.2017
Erzählung und Argument – Formen impliziter Syllogistik in vormoderner Literatur und Philosophie
Workshop mit Prof. Dr. Christof Rapp (Ludwig-Maximilians-Universität München), Dr. Philip Schmitz (Universität Leipzig) und Mitgliedern des Sonderforschungsbereichs 980
Der Workshop ging von dem Befund aus, dass Aristoteles in der Rhetorik mit dem Enthymem eine Form von Syllogismen explizit einführt, die sich dadurch auszeichnen, dass sie keine syllogistische Form im Sinne der Analytica Priora haben. Stattdessen arbeiten sie mit wenigeren Prämissen und damit, bestimmte Voraussetzungen für die Gültigkeit des Arguments nicht explizit zu machen. In diesem Sinn suchte der Workshop nach Formen impliziter Syllogistik und versuchte damit, die Reichweite dieser Technik über die rationale Wissenschaftstheorie hinaus auszuloten. Insbesondere die Möglichkeit, implizite, vom Rezipienten zu ergänzende syllogistische Strukturen aufzufinden, war dabei von Interesse.
03.02.2017
Aristoteles und Boethius – eine Überlieferungsgemeinschaft im Frühmittelalter
Gastvortrag von Prof. John Magee (University of Toronto) im Rahmen der Veranstaltungsreihe WissensFragen
In seinem Vortrag im Jour Fixe trug John Magee zu der frühmittelalterlichen Texttradition von Boethius’ logischen Schriften (insb. dem ersten Kommentar zu De interpretatione) und dem damit verbundenen Einsetzen der Überlieferung des Aristoteles Latinus vor. Im anschließenden Seminar erfolgte eine Analyse am edierten Text (Boethius, In de interp. I, 108.14-110.4 Meiser), um die in der Vorlesung präsentierten Entwicklungen am Text und am Textapparat gemeinsam nachzuvollziehen.
27.06.2016
Hypathia – the life and legend of an ancient philosopher
Workshop mit Prof. Dr. Edward Watts (University of California San Diego)
In dem Workshop stellte Herr Watts seine neuesten Forschungen zur antiken Philosophin Hypatia und die Kontextualisierungen im Umfeld christlich-paganer Konflikte im Alexandria des beginnenden 5. Jahrhunderts n. Chr. vor. Bei diesen Studien steht die Frage im Vordergrund, welche Handlungsräume Frauen in den intellektuellen Kreisen offenstanden, die dem Platonismus und Aristotelismus nahestanden, und welche Unterschiede es in den religiösen, philosophischen und pädagogischen Praktiken es zwischen Männern und Frauen gab.
03.–04.12.2015
Aristotelische Wissensgeschichte und Editionsphilologie
Internationale Tagung des Sonderforschungsbereichs SFB „Episteme in Bewegung“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Aristotelismus-Zentrums an der Freien Universität Berlin
05.–07.11.2014
Hypatia the Revolutionary?
Vortrag von Prof. Dr. Edward Watts (University of California San Diego) im Jour fixe
How to reconstruct the social dynamics of a late antique philosophical school
Workshop mit Prof. Dr. Edward Watts (University of California San Diego)
The Personal Authority of a Teacher: Lessons from the Pachomian Monasteries
Vortrag von Prof. Dr. Edward Watts (University of California San Diego) in der KG IV
27.10.2014
Olympiodorus of Alexandria’s unique evidence for the subject (skopos) of Aristotle’s Categories
Workshop von Michael Griffin in Kooperation mit dem Aristotelismus-Zentrum Berlin
Does Aristotle’s Categories analyze words, concepts, or beings? Among the ancient Neoplatonist commentators, Olympiodorus of Alexandria (6th century CE) preserves an important doxography of ancient answers. According to Olympiodorus, (1) Porphyry contended that the Categories analyzed linguistic items, while (2) Alexander of Aphrodisias treated its objects as conceptual items, and (3) Herminus (a Peripatetic who lectured to Alexander) treated its objects as real beings (pragmata). But Olympiodorus’ doxography is unique: for example, Ammonius credits Porphyry with (2) the conceptual position, and David [Elias] reverses the names of Porphyry and Alexander. Complicating matters further, in Simplicius, Alexander criticizes and reconciles these three views, rather than adopting one of them. A different tradition in Simplicius seems unaware of this tripartition altogether. This workshop discussed the validity of Olympiodorus’ report and a possible explanation of the different doxographies.
23.–25.10.2014
Aristotle Transferred – The Ancient Greek Commentaries on Aristotle and the Transfer of Knowledge
Internationale Tagung des Teilprojekts A04/SFB 980 in Kooperation mit dem Aristotelismus-Zentrum Berlin an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
The conference „Aristotle transferred“ challenged the concept of Richard Sorabji´s „Aristotle transformed“ (Cornell University Press, 1990), i. e. the idea of distortion and of creativity that emerges (only) through transformation by suggesting a different model and instrument: the concept of „transfer“. This is derived from the basic conception of scientific history in premodern times underlying the research unit „Episteme in motion“.
22.10.2014
Simplicius on Aristotle’s Physics: Observations on his Analysis of Elements and Archai
Workshop mit Han Baltussen in Kooperation mit dem Aristotelismus-Zentrum Berlin
27.06.2014
Wissenstransfer in den Aristoteles-Handschriften: Bibliothek, Schule, Gelehrtenkreis
Studientag mit Prof. Dr. Christian Brockmann und Dr. Stefano Valente (Universität Hamburg) in Kooperation mit dem Aristotelismus-Zentrum Berlin
Das gräzistische Forschungskolloquium widmete sich in dem vorangegangenen Semester der Aristoteles-Überlieferung und dem Umgang mit den Handschriften, sowie den Kommentierungen zu den Aristotelischen Pragmatien, die in separaten Codices und/oder in margine der Aristoteles-Handschriften überliefert sind. Das Kolloquium fand in der Villa des SFB 980 Episteme in Bewegung statt und verortete sich als forschungsorientierte Lehre inhaltlich im Kontext dieses Forschungsprojekts.
03.06.2014
Feierliche Eröffnung des Aristotelismus-Zentrums Berlin
mit folgenden Vorträgen:
Prof. Dr. Marwan Rashed: „Philologie und Textüberlieferung – heute“
Dr. Eckhard Keßler: „Aristoteles Latinus“
18.02.2014
Aristoteles Syrus – Die Organon- Kommentierung in der syrischen Spätantike
Gastvortrag von Adrian Pirtea
Adrian Pirtea gliederte seine Einführung in die Organon-Kommentierung der syrischen Spätantike in drei Sektionen. Zunächst gab er einen Überblick über die zentralen Orte für den Wissenstransfer des Aristoteles Syrus (die wichtigsten Kulturzentren Syriens (Edessa und Nisibis), Klöster in Syrien und Mesopotamien, Gundeshapur in Persien, usw.). Anschließend verwies er auf die zentralen Figuren der Aristoteles-Überlieferung (für die syrische Spätantike (Syrer und Armenier in Alexandrien (David, Sergius von Reshaina), die ersten Übersetzungen; Paul von Persien, Kommentator des Aristoteles im Sasanidenreich) und gab einen Überblick über den Forschungs- und Überlieferungsstand. Schließlich erklärte er die Auswikungen des Neuplatonimus von Origen, Evagrius und Pseudo-Dionysius auf die syrische und arabische Mystik.
06.02.2014
Boethius’ Consolatio and education in the Middle Ages
Studientag mit Prof. Dr. John Marenbon (Trinity Cambridge)
Am Studientag gab Prof. Marenbon zunächst einen gründlichen Überblick über Boethius’ Werk, ehe der Transfer zweier seiner wichtigsten Werke in den Vordergrund rückte. Marenbon gab im ersten Teil einen Einblick, wie groß und vielfältig der Einfluss der Consolatio in den verschiedenen Schulprogrammen des lateinischen Mittelalter seit dem 9. Jahrhundert war. Den zweiten Teil des Studientags nutzte Prof. Marenbon dazu, einen Einblick in die jüngsten Forschungen zur lateinische Überlieferungs- und Kommentierungsgeschichte von Aristoteles’ „De interpretatione“ zu geben.
10.01.2014
Studientag gemeinsam mit dem Teilprojekt C06 und Dr. Vito Lorusso
In seinem Gastvortrag präsentierte Dr. Lorusso Fragestellungen des von Prof. Dr. Brockmann geleiteten gräzistischen Unterprojektes C06 des Hamburger SFB 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“.
08.11.2013
Einführung in das Aristotelische Organon
Studientag mit Prof. Dr. Rainer Thiel (Universität Jena)
Der Workshop präsentierte einen Überblick über Leben und Schriften von der wichtigsten neuplatonischen Lehrer der Spätantike. Im Vordergrund standen dabei die Lehrer-Schüler-Verhältnisse und die Frage der Etablierung fester Lehrcurricula und Lehrpraktiken in Alexandria und Athen.
06.11.2013
Die platonische Lehrtradition in Athen und Alexandria zwischen 440 und 530/630
Vortrag von Prof. Dr. Rainer Thiel (Universität Jena) im Jour Fixe
Im Vortrag verdeutlichte Prof. Thiel, dass noch der mittlerer Platonismus bis in das 4. Jahrhundert hinein ohne ein akademisches Zentrum wirkte. Die Akademie, die Schule Platons, wurde 86 v. Chr. mit Sullas Plünderungen, geschlossen. Erst im 4. Jahrhundert erfolgte eine Neugründung, die von einer gewissen Dauer war. Zwischenzeitlich gab es nur wenige kurzlebige Schulen.
08.03.2013
Workshop mit Prof. Dr. Arbogast Schmitt
Am 08.03.2013 leitete Prof. Dr. Arbogast Schmitt den von dem Teilprojekt A04 organisierten Workshop „Episteme bei Aristoteles“. Im Zentrum des Workshops stand die gründliche und systematisch kontextualisierende Lektüre erkenntnis- und wissenstheoretisch zentraler Texte aus dem Corpus Aristotelicum.