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Die Beschreibung außereuropäischer Sprachen als Momentum frühneuzeitlichen Wissenstransfers

Unterprojekt von Prof. Dr. Horst Simon und Linnéa Weitkamp


Das Unterprojekt nimmt den immensen Wissenszuwachs in den Blick, der aus der geographischen Expansion europäischer Mächte in der Frühen Neuzeit resultierte. Nach anfänglich oft eher handelsorientierten und bald durch die mili­tä­rische Übermacht der Europäer bestimmten ‚Begegnungen‘ nimmt ab dem 16. Jahrhundert die christliche ‚Mis­sions­tätigkeit‘ in den nunmehr meist europäisch beherrschten überseeischen Gebieten eine zentrale Rolle beim Verhältnis zu den indigenen Bevölkerungen ein: Im Kontext dieser Missionierung ist es unerlässlich, die indigenen Sprachen zu er­lernen, so dass eine Vielzahl grammatischer Beschreibungen entsteht. Das Unterprojekt macht es sich zur Aufgabe, das komplexe epistemische Beziehungsgeflecht zu erkunden, in das das neuerworbene ‚Fakten‘-Wissen über außereuropäische Sprachen eingeschrieben wurde. Konkret werden die Sprachbeschreibungen, die im Rahmen der Tätigkeit der nieder­län­di­schen Vereenigde Oostindische Compagnie (VOC) entstanden, betrachtet, und in Bezug zu den jesuitisch geprägten, missionarischen Sprachbeschreibungen aus dem portu­gie­sischen Machtraum gesetzt.