Unterprojekt von Michaela Engert

Der bewusste Rückgriff auf längst vergangene Zeiten ist ein mehrfach wiederkehrendes Muster in der altägyptischen Kultur. Texte, Architektur und Bilder lehnten sich oftmals an Elemente der Vergangenheit, die durch einen Traditionsbruch abgeschnitten waren bzw. einfach außer Gebrauch gekommen waren. Der auf einem Bruch beruhende, auf Früheres rekurrierende und dennoch Veränderung und Neubestimmung bewirkende Archaismus bildet die Grundlage des Unterprojektes „Archaisierende Bildwerke der 25. und 26. Dynastie“.

Das Unterprojekt untersucht anhand archaisierender Bildwerke, wie und warum sich das Wissen um Vergangenes im Transferprozess wandelte, was adaptiert, verändert, uminterpretiert, neukonfiguriert oder auch scheinbar tatsächlich missverstanden wurde, und was zu den Abweichungen während des Transferprozesses geführt hat.