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Performanz und Ritualaspekte in konfuzianischen Examina

Unterprojekt von Prof. Dr. Eun-Jeung Lee


Soziale und rituelle Aspekte der Examensprozesse in konfuzianischen Akademien sind bisher nur wenig analysiert. Um ein Verständnis für die Bedeutung des Examens als einen der wichtigsten performativen Akte in der Akademie zu gewinnen, ist es notwendig, Strategien der Geltungszuweisung des Prüfungsprozesses zu analysieren. Ritual und Performanz werden in konfuzianischen Prüfungssituationen auf zwei Ebenen wirksam. Zum einen sind Rituale Objekte des Studiums und die große Anzahl der in den Akademien veröffentlichten Ritualwerke verrät, dass das Ritualstudium (yehak) im Akademiecurriculum genauso wichtig wie das Studium der Klassiker (kyŏnghak) war. Zum anderen sind Examina selbst rituelle und performative Akte, in welchen die Demonstration eines bestimmten rituellen Verständnisses mit den in den Prüfungen geforderten technischen Fähigkeiten gleichgesetzt ist. Die Protokoll- und Kontrollfunktion von mit Examina verbundenen Ritualen wird in diesem Unterprojekt, auch unter Bezugnahme auf entsprechende westliche Rituale, untersucht.