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Zum Tode von Christine Salazar

Traueranzeige Christine Salazar

Ein Nachruf von Philip van der Eijk

Mit großer Trauer geben wir bekannt, dass am vergangenen Mittwoch, den 20. Oktober, unsere hochgeschätzte Kollegin Dr. Christine Salazar nach einer Erkrankung gestorben ist. Sie wurde 68 Jahre alt.

Christine Salazar war seitdem der Forschungsverbund im Jahre 2012 seine Arbeit aufgenommen hat Mitglied des Teilprojektes A03 „Der Transfer medizinischer Episteme in den ‚enzyklopädischen‘ Sammelwerken der Spätantike“ und fester Teil meiner Arbeitsgruppe am Institut für Klassische Philologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war eine Expertin im Bereich der antiken Medizin. Ihre im Jahre 2000 erschienene Monographie The Treatment of War Wounds in Graeco-Roman Antiquity, die auf ihrem PhD an der University of Cambridge basiert, gehört zu den bedeutendsten Werken zur Geschichte der antiken Chirurgie. Ihr Interesse galt vor allem der Spätantike und den praktischen Aspekten der griechisch-römischen Medizin, darunter auch dem Verhältnis zwischen Medizin und Militär. Für den SFB „Episteme in Bewegung“ arbeitete sie u.a. an einer kommentierten Übersetzung der medizinischen Enzyklopädie des Aetios von Amida und bereitete für die Cambridge Galen Translations eine kommentierte Übersetzung von Galens Kommentar zum hippokratischen Prognostikon vor. Christine Salazar war nicht nur eine besonders sorgfältige Philologin, sondern eine hochtalentierte Sprachkünstlerin, die die Fähigkeiten besaß, aus und in viele Sprachen zu übersetzen, darunter auch Japanisch. Sie war viele Jahre als Übersetzerin, Lektorin und Copy-editor für die Verlage Cambridge University Press und Brill tätig und leitete das Projekt der Erstellung einer englischen Ausgabe des Neuen Pauly.

Christine war eine besonders liebenswürdige und beliebte Kollegin und in ihrer ganz eigenen bescheidenen Weise eine prägende Persönlichkeit innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, der sie angehörte. Der Abschied von ihr kommt für uns völlig unerwartet. Wir werden sie sehr vermissen.

Philip van der Eijk