Encyclopaedias of Space
Project by Dr. Kostas Sarris
Das Unterprojekt unternimmt eine Annäherung an der Raum-Enzyklopädie im Kontext der klerikalen Wissenskultur in der Zeit der ersten Phanarioten. Ein bezeichnendes und zugleich besonderes Fallbeispiel eines griechisch-orthodoxen Kirchenmannes, der als Vermittler sowohl im Bereich der kirchlichen Institutionen, zwischen Venedig und Konstantinopel, als auch im Sinne eines systematischen Wissenstransfers von Westeuropa aus in den osmanischen Osten, fungiert, stellt Michail Mitros, später bekannt als Meletios, Metropolit von Athen (1661–1714) dar. Michail war zunächst als Lehrer und Redaktor an griechischen Verlagshäusern in Venedig tätig, bevor er in seine Geburtsstadt Ioannina in Westgriechenland zurückkehrte, wo er auch als Lehrer fungierte. Ab 1692 unter dem Namen Meletios wurde er mit den Metropolien von Naupaktos und Arta und danach Athen betraut, bis zu seinem Tod. Sein breitgefächertes Werk, das sich von Kirchengeschichte, Homiletik und Geographie bis hin zur Astronomie, Medizin und den Books of Secrets erstreckt, kann als eine Enzyklopädie gelesen werden, die verschiedene Wissensräume umfasst, sowie als bewusster Versuch der Übertragung und Systematisierung von Wissensbeständen, der sich zeitlich parallel zu den Entwürfen und Strategien der Wissenskodifizierung unter den Mavrokordati ereignet hat. Als Ziel des Unterprojekts wird eine Studie anvisiert, die Meletios und sein Werk in die kirchlichen Netzwerke der klerikalen Wissenskultur einordnet und seine eklektischen Anlehnungen an die jesuitische Astronomie, die Books of Secrets sowie an die französische Geographie und die französische Schule der Kirchengeschichtsschreibung eruiert und analysiert.