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Transparenz. Ästhetische und politische Praktiken der Handzeichnung, 1400 bis heute

17.11.2023 - 18.11.2023
Tomás Saraceno, Solitary semi-social mapping FK5 159 by a solo Nephila senegalensis - 5 weeks, a sextet of Cyrtophora citricola - 4 weeks (Detail)

Tomás Saraceno, Solitary semi-social mapping FK5 159 by a solo Nephila senegalensis - 5 weeks, a sextet of Cyrtophora citricola - 4 weeks (Detail)

Workshop organisiert vom SFB-Teilprojekt B04 „Das Wissen der Kunst. Ästhetik und Semantik figuraler Bildlichkeit in der Renaissance“

 
Quellenschriftliche Metaphern wie der Schleier und die Spiegelung, das Fenster und der Grund wurden zu theoriebildenden Reflexionsfiguren in der Bildforschung (Krüger, Wolf, Boehm). Die Fragen nach den ästhetischen Kategorien der Bilder – nach ihrer Wirklichkeit, Täuschung und Enttäuschung –, eröffnen indes andere Dimensionen für die Untersuchung von Zeichnungen.

Als oszillierende Kippfigur kann das Papier angesehen werden – vor allem dann, wenn der Zeichenduktus in Graphit oder Feder ein offenes Liniengefüge aufweist und so Materialsichtigkeit und Illusion dicht verschränkt eine eigene Ästhetik kreieren, deren Gegensätzlichkeit nur durch die Imagination der Betrachtenden aufgelöst werden kann. Verstehen wir Transparenz hier schon in zweifacher Hinsicht, nämlich als Eigenschaft des Duktus sowie des Zeichenträgers, der als Membran zwischen Bildwirklichkeit und Realität fungiert und als solches mitunter selbst luzide (carta lucida) sein kann, möchten wir den Begriff in soziokultureller Perspektive erweitern. Denn zu einem Medium der Transparenz werden Zeichnungen auch, wenn sie aufgrund ihrer mobilen Materialselektion etwa auf Expeditionen oder im Krieg zu politischen Dokumentationszwecken und Spionage eingesetzt werden oder im Bereich der Kartographie sowie Landvermessung mitunter Besitz- und Herrschaftsansprüche markieren.
 

Freitag, 17. November 2023

Jour Fixe des SFB 980 Moderation: Klaus Krüger

10:00 - 12:00 Uhr 
Wolfram Pichler (Wien) 
Das Papier zeichnet mit: Rauschende Bildgründe und ikonische Filterung in Goyas späten Alben


12:00 - 13:00 Uhr         Mittagspause in der Villa

13:00 Uhr 
Begrüßung und Einführung

Moderation: Iris Brahms

13:15 Uhr
Toni Hildebrandt (Bern)
Transparenz und Opazität – zur Aufhebung einer Dichotomie in der Praxis

14:15 Uhr 
Claudia Reufer (Berlin)
Transparenz und figurale Bildlichkeit in venezianischen Zeichnungen


15:15 Uhr                     Kaffeepause

Moderation: Dagmar Schäfer

15:45 Uhr
Sarah Fraser (Heidelberg)
Transparency and the Meaning of Brilliant Color in Mural Drawings: the Study of the Silk Road during Wartime, 1940–45

16:45 Uhr 
Diana Lange (Berlin)
Überlegung zur Verflechtung von Form und Inhalt tibetischer Landkarten


17:45 Uhr                     kurze Pause

Moderation: Juliane Noth

18:00 Uhr 
Friedrich Weltzien (Hannover)  
Durchlässe. Die Tuschzeichnung als Spur ihres Zustandekommens in Ost und West


                                    gemeinsames Abendessen

 

Samstag, 18. November 2023

Moderation: Angela Lammert

10:00 Uhr 
Iris Brahms (Tübingen)
Transparenz als Modus des (Un-)Sichtbaren. Zu Zeichnungen des 18. Jahrhunderts

11:00 Uhr 
Sabine Mainberger (Bonn) und Nanne Meyer (Berlin) im Gespräch
Verlichtungen


12:00 Uhr                     Kaffeepause

Moderation: Elke A. Werner

12:30 Uhr 
Barbara Wittmann (Berlin)
Ankommen, abfahren: Claude Lorrains Œuvre im Liber Veritatis

13:30 Uhr 
Anne Eusterschulte (Berlin)
Transluzenz und Einschreibung. Beobachtungen an Cy Twomblys Gaeta Set

 

Zeit & Ort

17.11.2023 - 18.11.2023

Freie Universität Berlin
Villa des SFB Episteme in Bewegung
Schwendenerstraße 8
14195 Berlin-Dahlem

Weitere Informationen

Konzeption: Dr. Iris Brahms und Claudia Reufer

Um Anmeldung wird gebeten: info@sfb-episteme.de