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Magie in Mittelalter und Früher Neuzeit

01.12.2017 - 02.12.2017

Ein Arbeitsgespräch mit Gästen konzipiert von den Teilprojekten A06 "Alchemia poetica. Chemisches Wissen und Dichtung um 1600" (Leitung: Prof. Dr. Volkhard Wels) und B02 "Das Wunderbare als Konfiguration des Wissens in der Literatur des Mittelalters" (Leitung: Prof. Dr. Jutta Eming)


Zahlreicher Versuche zum Trotz, den Begriff der Magie auf bestimmte Texte und Praktiken einzugrenzen, bleibt er doch seltsam unbestimmt. Im Rahmen des Arbeitsgesprächs soll deshalb die Begriffsreflexion selbst im Zentrum stehen. Gibt es so etwas wie unverzichtbare Bestandteile einer Magie-Definition, die in so unterschiedlichen Werken wie Bodins De magia daemonorum, Agrippas von Nettesheim De occulta philosophia, dem arabischen Picatrix, in der neuplatonische Magie eines Giovanni Pico della Mirandola oder Marsilio Ficinio, in der kabbalistischen Magie Johann Reuchlins in De arte cabbalistica, im Faustbuch von 1587 und Wagnerbuch von 1593 oder in Giovanni Battista Della Portas Magia naturalis zur Geltung kommen? Wie verhalten sich mittelalterliche Magie-Begriffe in der Artes-Tradition zu der frühneuzeitlichen Ausdifferenzierung? Welcher Magie-Begriff wäre angemessen, um das literarische Spektrum von Zauber, Transformationen, Heilungen, Agenten des Wunderbaren wie Feen, Monstren, Teufelsbündler erfassen zu können? Welcher Magie-Begriff wäre angemessen, um das literarische Spektrum von Zauber, Transformationen, Heilungen, Agenten des Wunderbaren wie Feen, Monstren, Teufelsbündler ebenso erfassen zu können wie die ‚gelehrte‘ Magie des Neuplatonismus, des Paracelsismus oder der magia naturalis? – Ist Magie primär als Kommunikationssystem, als Wirksamkeit von Sprache, von Ritualen oder in Kombination dieser Elemente zu fassen?

Ziel des Arbeitsgespräches ist, das Wissen der Magie im Sinne der Programmatik des SFB 980 als ein Wissen zu beschreiben, das sowohl höchste Stabilität beansprucht (denn schließlich kann dieses Wissen per se keiner Veränderung unterworfen sein), als auch de facto sich im historischen Prozess als höchst veränderlich und instabil erweist.

Programm

Freitag, 1. 12.

Sitzungsraum der Schlegel-Graduiertenschule, Habelschwerdter Allee 45 (Rostlaube JK 33/121-123)

14.00 Begrüßung

14.30 Jutta Eming (Freie Universität Berlin): Einführung. Magie als eine Form des Wissens

15.15 Frank Fürbeth (Universität Frankfurt): Zur Problematik einer Überlieferungsgeschichte der Magie im Mittelalter

16.00 Kaffeepause

16.30 Thomas Leinkauf (Universität Münster): Neuplatonische Magie

17.15 Barbara Mahlmann-Bauer (Universität Bern): Entgrenzung und Entdämonisierung der Magie. Mehrwert des Wagnerbuchs gegenüber der Faust-Historia

19.30 Abendessen im „Alten Krug“

Samstag, 2. 12.

Sitzungsraum des SFB 980, Schwendener Str. 8

9.00 Volkhard Wels (Freie Universität Berlin): Magie bei Paracelsus und im Paracelsismus

9.45 Anne Eusterschulte (Freie Universität Berlin): Giordano Bruno

10.30 Kaffeepause 

11.00 Tobias Bulang (Universität Heidelberg): Bodins „De magia daemonorum“

11.45 Bernd Otto (Universität Erfurt): Die Leipziger Magica-Sammlung

12.30 Mittagessen

13.30 Wilhelm Schmidt-Biggemann (Freie Universität Berlin): Magie und Geheimnis der Eucharistie 

14.15 Abschlussdiskussion

gegen 15.00 Ende des Arbeitsgespräches

Weitere Informationen

Um Anmeldung wird gebeten: info@sfb-episteme.de