Figurales Wissen zwischen Norm und Abweichung: Darstellungsstrategien in Bildern und Texten der Frühen Neuzeit
Figurales Wissen wird in diesem Workshop als Korrelation von Norm und Abweichung anhand unterschiedlicher Motive und Strukturen in Bild und Text zur Diskussion gestellt. Vor dem Hintergrund von Ordnungsmodellen und Regelwerken werden kreative Freiräume und Strategien der Verwandlung und Transgression, Gestaltgebung oder Defiguration in Darstellungsverfahren untersucht. Beiträge aus Kunstgeschichte, Romanistik und Theaterwissenschaft analysieren anhand von Fallbeispielen künstlerischer und kunsttheoretischer, poetologischer und medizinischer Diskurse in Italien, Spanien und England vom 14. bis zum 18. Jahrhundert die materiellen Prägungen und medialen Verhandlungsformen von Wissen in der Frühen Neuzeit.
Programm:
Moderation: Martin Urmann
09:30 Begrüßung und kurze Einführung
09:40 Iris Helffenstein: Figurale Dialoge. Bildliche Aushandlungen von Wissen im
oberitalienischen Trecento
10:00 Fabiana Cazzola: Norm und Abweichung in der Zeichnung mit den sog.
„grotesken Köpfen“ von Leonardo da Vinci
10:35 Kaffeepause
10:50 Mira Becker: ‘Belle bruttezze’ & ‘pitture ridicole’. Vom Figurieren des Grotesken
und Komischen im kunsttheoretischen Diskurs der Lombardei im Cinquecento
11:10 Sarah Fallert: Die Macht der Darstellung. Figurales Wissen um das Idealschöne
in Esteban de Arteagas Investigaciones filosóficas sobre la belleza ideal
11:50 Anna Laqua: Abweichung schreiben. John Bulwers Defigurationswissen
-- Abschlussdiskussion --
Zeit & Ort
03.07.2015 | 09:30 - 12:30
Kirchensaal, Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstraße 30, 10117 Berlin