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Ästhetische Praktiken in der Renaissance

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TypSeminar
Dozent/inClaudia Reufer
SemesterWintersemester 2022/2023
Veranstaltungsumfang2 SWS
RaumA 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Beginn17.10.2022
Zeit

Mi 12:00–14:00

Inwiefern handelt es sich bei Ästhetiken um Praktiken? Diese Frage wird im Mittelpunkt des Seminars stehen. Anhand ausgewählter Werke der Florentiner Renaissance werden ästhetische Verfahrensweisen, soziale Verhaltensroutinen, reflektierte, reglementierte und mit Ausbildungen verbundene Praktiken im Sinne von Methoden oder Techniken in den Blick genommen. Die Zeit der Renaissance wird gemeinhin mit Narrativen des Neuen in Verbindung gebracht, die zugleich auf einer Rückbesinnung auf die Antike gründet. ‚Erfindungen‘ wie die Perspektive, neue Konzepte des Schönen oder der Naturnachahmung gehen mit der Nobilitierung der Kunst als freie Kunst einher und sind eng mit dieser Zeit und Namen wie Masaccio, Brunelleschi, Ghiberti oder Donatello verbunden. Egal ob Malerei, Skulptur oder Zeichnung, den materiellen Gestaltwerdungen ist stets gemein, dass es sich um 'ästhetische' Phänomene in einem basalen Sinn des Wortes handelt, die unterschiedliche Wahrnehmungsweisen befördern oder provozieren. Entsprechend wird etwa anhand von Masaccios Trinität gefragt, wie mittels perspektivischer Darstellung die Wahrheit zur Erscheinung gebracht wird oder inwiefern Fra Angelicos Bilder für San Marco über die konkrete Verwendung der Farbe nicht nur den Sehsinn, sondern auch die Imagination und intellektuale Anschauungsformen ansprechen. Welche Rolle spielen dabei religiöse Hintergründe, kultische Praktiken oder handwerkliche Techniken? Welche Konzepte oder Begrifflichkeiten prägen sich aus?