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Phantasie und Vorstellungsbilder bei Platon und Aristoteles

(16063)

TypHauptseminar
Dozent/inUrsula Ziegler
SemesterSoSe 2015
Veranstaltungsumfang
RaumHabel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)
Beginn16.04.2015
Zeit

Do 10:00-12:00

Kommentar

Berühmt ist die Textstelle in Platons „Timaios“: Damit auch der begehrende Seelenteil des Menschen, der unterhalb des Zwerchfells lokalisiert wird, wenigstens einen gewissen Anteil an der Vernunft erhalte, würde sich in der glatten Oberfläche der Leber die Kraft der Gedanken in Form von Bildern spiegeln und so dem vernunftlosen Teil der Seele zugänglich gemacht. Mit der Timaios-Passage zeigt sich der Bildbegriff in seiner Ambivalenz zwischen Sinnlichkeit und Intellekt. Platon diskreditiert phantasmata einerseits als Trugbilder; andererseits werden bei ihm Bilder als produktiver Bestandteil des Denkens kenntlich. Auch Aristoteles verortet die Vorstellungsbilder zwischen sinnlicher Wahrnehmung und Denken, jedoch thematisiert er die phantasia in ganz anderer Weise als Platon: Im Kontext einer Systematisierung der menschlichen Erkenntnisleistungen erörtert Aristoteles in seinem Werk „De anima“ die Phantasie in Analogie zu den Erkenntnisvermögen der Wahrnehmung und des Denkens. Im Seminar sollen ausgewählte Textstellen von Platon und Aristoteles hinsichtlich der Fragestellung beleuchtet und unter Einbeziehung aktueller Forschungsperspektiven diskutiert werden. Das Seminar ist als Tandem-Seminar zu der Lehrveranstaltung „Vorstellungsvermögen und Vorstellungsbilder in der arabischen Philosophie des Mittelalters“ von Beate La Sala konzipiert und wird im Rahmen des Projektes der Forschungsorientierten Lehre des SFB 980 durchgeführt. Griechischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Teilnahmevoraussetzung. Das Seminar steht auch Besuchern anderer Fachrichtungen offen.