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(Ab-)Gründe der Selbstliebe in der Geschichte der Philosophie

(16057)

TypSeminar
Dozent/inCarsten Michael Flaig
SemesterWintersemester 2023/24
Veranstaltungsumfang2 SWS
RaumThiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)
Beginn19.10.2023
Zeit

Do 12:00–14:00

Soll man sich selbst lieben? Und wenn ja, um welche Art von Liebe kann es sich dabei handeln? Diese Frage wird in gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten kontrovers diskutiert. Während sich einerseits Praktiken der Self-Care großer Beliebtheit erfreuen, wird andererseits auch vor einem sich verbreitenden Narzissmus, der in exzessiver Selbstbezüglichkeit bestehe, gewarnt. Das Ziel dieses Seminars ist es, sich den Ambivalenzen der Selbstliebe aus einer philosophiegeschichtlichen Perspektive zu nähern. Ausgehend von antiken Diskussionen (bes. Platon, Aristoteles, Stoa), die Selbstliebe als natürlich voraussetzen, und spätantik-christlichen Positionierungen (bes. Augustinus) werden wir uns unter anderem der Frage widmen, in welchem Verhältnis Selbstliebe zu anderen Arten von Liebe steht. Die konträren Positionierungen zu Wesen und Legitimität der Selbstliebe sollen dabei auf ihre Voraussetzungen hin befragt werden. In der zweiten Hälfte des Semesters werden wir verschiedene neuzeitliche Positionen zur Bedeutung der Selbstliebe und benachbarten Konzepten (Selbstsucht, Egoismus, Interesse) beleuchten. Ausgehend von diesem breiten Querschnitt soll die gemeinsame Lektürearbeit im Seminar dazu verhelfen, die ambivalente Rolle der Selbstliebe in Ausschnitten der Philosophiegeschichte zu erforschen.