Mirabiles Wissen. Deutschsprachige Reiseerzählungen um 1200 im transkulturellen Kontext arabischer Literatur. Straßburger Alexander, Herzog Ernst, Reise-Fassung des Brandan
Falk Quenstedt – 2021
Die These dieser Untersuchung lautet, dass die drei von ihr fokussierten Reiseerzählungen in vergleichbarer Weise ein an Elemente des Wunderbaren und an Narration geknüpftes Wissen eigenen Rechts vermitteln. Dieses ‚mirabile Wissen‘ zeichnet sich u. a. durch Bezüge zu Mirabilien-Topoi gelehrter Wissenstraditionen sowie zu mediterranen Literaturen aus, insbesondere zu arabischen Erzähltexten und ihren epistemischen Kontexten. Das mirabile Wissen zeigt sich dabei zugleich als ein Wissen von den wundern (lat. mirabilia, arab. ʿaǧāʾib), als ein Wissen über die Verwunderung selbst, und als ein Wissen, das von sich aus zu erstaunen vermag. Kulturhistorisch kann es in den Zusammenhang von Verflechtungen höfischer Kulturen des euromediterranen Raums im 12. und 13. Jahrhundert und ihrer diplomatischen und repräsentativen Praktiken gestellt werden. Ausgehend von transkulturellen Transferanalysen einzelner Episoden entwickelt die Untersuchung neue literarhistorische und interpretative Perspektiven auf die drei Erzähltexte und damit die deutschsprachige Literatur um 1200.
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