Konzeption/Organisation: Louis Berger, Anne Eusterschulte, Jacob Veidt (FU Berlin)

Zusammenfassung

Eine komparative, historische Untersuchung zum Verhältnis von Leib und Seele in der Vormoderne. In der Tradition der griechisch-römischen Antike sowie den monotheistischen Religionen ebenso wie in sogenannten paganen, nicht-monotheistischen Religionen verbinden sich mit dem Begriff der Seele Konzepte von Geistigkeit, Vernunft, Willenskraft, Imagination aber auch der Affektivität und Leidenschaften. Wie ist das Verhältnis zum Körper zu denken und was bestimmt das Selbst? Ist die Seele an den sterblichen Leib gebunden, ist dieser das Vehikel der Seele, so dass das wahre Leben erst in einer außerleiblichen Geistigkeit beginnt? Wie verhalten sich körperliche und seelische Existenz zueinander und welche Modelle spielen hierbei in der Vormoderne eine Rolle? Wie greifen theologische Konzepte von Freiheit, Schuld, Sünde und Selbstverfehlung auf der einen Seite und Unsterblichkeit, Leben nach dem Tod, Erlösung, Heilsversprechen  und Jenseitigkeit bzw. Unsterblichkeit der Seele andererseits? Welche Modelle von Leiblichkeit, Körperlichkeit und Affektivität spielen dabei eine Rolle? Was zeichnet die spezifisch menschliche Natur aus und wie wirkt sich das auf soziale, politische oder religiöse Lebensformen aus?
Ziel der internationalen Tagung ist es, das Verhältnis von Leib und Seele in Fokussierung auf die Frühe Neuzeit in transkultureller Perspektive zu diskutieren. Wir werden Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen, z.B. Medizin, Kunstgeschichte, Philosophie, Literaturen, Theologie und Religionswissenschaften im Blick auf die Pluralität vormoderner Kulturen einzubeziehen.

Invited Scholars / Keynotes / Reading Classes

Eveline Goodman-Thau (Jerusalem, Jewish Intellectual History and Religious Studies; Rabbinic Studies)
Angelika Neuwirth (Arabic Studies, FU Berlin; Quran Studies)
Hana Gründler (Kunsthistorisches Institut, KHI Florence, Research Institute of the My Planck Society; Art History)
Jochem Kahl (CRC 980 „Episteme in Motion. Knowledge Transfer from the Ancient World to the Early Modern Period,“ FU Berlin; Egyptology)
Katja Krause (Max Planck Institute for the History of Sciences, Berlin; History of Sciences)
Florentina Badalanova (The Royal Anthropological Institute, London; Early Christianity/Old Church Slavonic)
Lukas Mühlethaler (Jewish Studies Department, FU Berlin; Jewish and Judaeo-Arabic Studies)
Iris Brahms (Kunsthistorisches  Institut Berlin FU Berlin; Art History)
Simone De Angelis (University of Graz, Center for the History of Science; History of Sciences)

REFORC Board Members
Herman Selderhuis, REFORC (University Apeldoorn, Theology)  Opening/Welcome